Wer kent ihn nicht, den klassischen Handfilter. Ich persönlich kann mich noch ziemlich gut an meine Oma erinnern, die den Kaffee erst in ihrer hölzernen Handmühle mahlen musste und anschließend den gemahlenen Kaffee in einer Schublade in der Mühle wiederfand. Frisch gemahlen und frisch aufgebrüht! Das gilt auch heute noch als leckere Variante. Allerdings haben wir dem Fortschritt der Technik zu verdanken, dass wir heute bessere Mühlen und somit auch besser extrahierbaren Filterkaffee genießen können.
Ebenfalls gibt es heute mehr Möglichkeiten einen Handfilter aufzugießen. Es gibt den Handfilter von Hario, Kalita und beispielsweise die Chemex. Eines vorweg, mit allen kannst du hervorragenden Kaffee zubereiten, wenn du ein paar wichtige Dinge beachtest - dazu kommen wir gleich.
Schritt 1 - Der richtige Mahlgrad und die richtige Dosis:
Der Mahlgrad hat entscheidenden Einfluss auf das geschmackliche Ergebnis. Über den richtigen Mahlgrad kannst du die Säuren und die Bitterstoffe, die in jedem Kaffee stecken, in ein harmonisches Verhältnis bringen. Nur so schmeckt dein Kaffee ausbalanciert und rund. Für deinen Filterkaffee kannst du einen mittleren Mahlgrad nehmen. Leider sind die Skalen auf den Kaffeemühlen nicht genormt, daher kann man nicht anhand der Zahlenwerte Empfehlungen geben. Es gilt aber folgende Regel, unabhängig davon ob deine Skala von 1 - 10 oder von 1 - 40 geht. "Mittlerer Mahlgrad" bedeutet (du ahnst es wahrscheinlich schon) 4 - 6 auf einer Skala bis 10, 15 - 25 auf einer Skala bis 40 etc. Du siehst du musst den passenden Mahlgrad für jede Kaffeesorte individuell finden. "Mittlerer Mahlgrad" dient dir als gute Ausgangslage. Etwas gröber oder etwas feiner und du steuerst den Anteil der Säuren und der Bitterstoffe in deiner Extraktion.
Für die Dosis kannst du als Basis 6g pro 100ml Wasser rechnen. Ein "Pott Kaffee" mit 200ml macht dann eine Dosis von 12g. Je nachdem ob du deinen Kaffee stärker oder schwächer magst, kannst du dann die Dosis erhöhen oder niedriger wählen.
Schritt 2 - Filterpapier befeuchten:
Als nächstes musst du das Filteropapier einlegen und mit Wasser befeuchten. Dadurch löst du den Eigengeschmack des Papiers heraus. Am besten heißes Wasser, so wärmst du den Filter und das Kännchen bereits vor (anschließend das Wasser aus dem Kännchen wieder abschütten) - Fertig!
Schritt 3 - "Blooming" / "quellen lassen" und die richtige Wassertemperatur:
Nun musst du das gemahlene Kaffeemehl in deinen Filter schütten, deine Stoppuhr starten und sofort mit einem Schluck korrekt temperiertem Wasser den kompletten Kaffee befeuchten - die Wassertemepratur sollte bei ca. 93 Grad Celsius sein. Zu heißes oder zu kaltes Wasser lässt den Kaffee sauer oder bitter schmecken. Das ganze "Blooming" oder auch "quellen lassen" genannt, dauert 30 Sekunden. Anschließend kannst du mit dem eigentlichen Aufbrühen starten. Der Grund für diesen ersten Schritt ist, dass man dadurch den Kaffee quasi für die Extraktion "vorbereitet".
Schritt 4 - Das Aufbrühen: